Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit der Frage: Wie kann ich meinen selbst erzeugten PV-Strom möglichst effizient nutzen – auch über mehrere Standorte hinweg? Eine Antwort darauf lautet: Bürgerenergiegemeinschaften.
Denn statt überschüssige Energie einfach ins Netz einzuspeisen und nur den Marktpreis zu bekommen, können Unternehmen ihren Strom gezielt an andere Standorte weitergeben – etwa an Filialen, Lager oder Produktionshallen. Das senkt die Stromkosten, erhöht den Eigenverbrauch und macht unabhängiger vom Markt.
Was ist eine Bürgerenergiegemeinschaft für Unternehmen?
Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) ermöglichen es, Strom gemeinschaftlich österreichweit zu nutzen – auch über Standortgrenzen hinweg. Unternehmen, die z. B. auf ihrer Zentrale eine PV-Anlage betreiben, können den dort produzierten Strom über die BEG an andere Standorte weiterleiten und dort verbrauchen lassen.
Die Umsetzung ist einfach: Häufig wird die BEG als Verein gegründet. Abrechnungsmodelle innerhalb der Gemeinschaft sorgen dafür, dass die Strommengen fair und transparent weitergegeben werden.
Warum lohnt sich das jetzt?
Wir beobachten aktuell stark wachsendes Interesse von Unternehmen an diesem Modell – und das aus gutem Grund:
- Die Stromgestehungskosten aus PV sind heute schon sehr niedrig.
- Der Eigenverbrauch bringt wirtschaftlich deutlich mehr – vor allem, wenn er über mehrere Standorte verteilt werden kann.
- Mit der geplanten ElWG-Reform werden Energiegemeinschaften gestärkt, u. a. durch mehr Klarheit bei Energy Sharing und neue rechtliche Rahmenbedingungen.
„Bürgerenergiegemeinschaften sind nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein strategisches Werkzeug für Unternehmen“, sagt Roland Kuras, Geschäftsführer von power solution und Vorstand mehrerer Energiegemeinschaften. „Gerade Betriebe mit mehreren Liegenschaften können damit ihren Eigenverbrauch optimieren, Energiekosten senken und ihre Versorgung resilienter gestalten.“
Beispiel aus der Praxis
Doris Felber, Geschäftsleiterin Bäckerei Felber: „Bei Felber stehen Handwerk und Tradition im Mittelpunkt – und trotzdem gehen wir immer neue Wege. Bürgerenergiegemeinschaften passen perfekt zu dieser Haltung: Wir können den Strom aus unserer Zentrale standortübergreifend einsetzen, senken Energiekosten und leisten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Für uns ist das eine Investition in die Zukunft, die zu unserer Philosophie passt.“
Christoph Leszkovich, Geschäftsführer Reifen Ritz: „Bei uns rollen nicht nur die Reifen, sondern auch der Strom fließt durch die Leitungen. Seit über 70 Jahren stehen wir für Qualität und Sicherheit – und das wollen wir auch bei unserer Energieversorgung umsetzen. Mit der Bürgerenergiegemeinschaft können wir den Strom aus unseren PV-Anlagen standortübergreifend nutzen und damit nicht nur Kosten senken, sondern auch nachhaltig Verantwortung übernehmen.“
FAQ: Häufige Fragen zur Bürgerenergiegemeinschaft
Wie funktioniert eine Bürgerenergiegemeinschaft für Unternehmen?
Eine BEG wird meist als Verein gegründet. Überschussstrom (z. B. von einer PV-Anlage auf der Unternehmenszentrale) kann an andere Unternehmensstandorte weitergegeben werden. Das geschieht über ein rechtlich geregeltes Modell mit eigener Abrechnung.
Was bringt das im Vergleich zur reine Netzeinspeisung?
Die interne Nutzung spart mehr Kosten, da Unternehmen so kosten beim Energielieferanten spart und gleichzeitig Marktpreisschwankungen ausweichen können.
Welche Rolle spielt das neue ElWG?
Mit der ElWG-Novelle 2025 sollen Energiegemeinschaften weiter gestärkt und rechtlich vereinfacht werden – ein guter Zeitpunkt für den Einstieg.
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Foto: Karo Pernegger